Hohle Rufe ohne Laut
Entleeren sich aus den Fenstern
Tausendfaches Golgatha
Der Fensterkreuze
Da sind die, die hinter den Fenstern leben
Mit Wünschen, die sie nicht kennen
Gelb tropft die Angst
An den Wänden herab.
Die Uhr verschlingt die Minuten
Höhnisch, unwiederbringlich
Leere Zukunft ohne Vergangenheit
Verstummte Gegenwart ohne Atem
Da sind die, die in den Zimmern leben
Mit einer Hoffnung, die sie nicht kennen
Gelb tropft die Angst
An den Wänden herab.
Der Ofen heizt mit Kälte
Über den Boden kriecht die Zeit
Versickert in dunklen Winkeln
Wenn die Welt an vergilbten Tapeten endet
Da sind die, die zwischen den Mauern leben
Mit einem Schmerz, den sie nicht kennen
Gelb tropft die Angst
An den Wänden herab.
Über den Stuhl geworfen
Liegt die Einsamkeit
Flüstert, ohne zu flüstern
Und das Zimmer ist wieder etwas kleiner geworden
Da sind die, die in der Dunkelheit leben
Und wissen nicht, dass sie leben
Gelb tropft die Angst
An den Wänden herab.
Hohle Rufe ohne Laut
Entleeren sich aus den Fensterhöhlen
Tausendfaches Golgatha
Der Fensterkreuze
Nichts und niemand sagt etwas
Einzig die Kinder draußen lärmen und weinen.
